Max Bill wurde am 22. Dezember 1908 in Winterthur in der Schweiz geboren. 1924–1927 besuchte er eine Lehre zum Silberschmied an der Kunstgewerbeschule Zürich und anschließend 1927–1929 das Bauhaus in Dessau. 1929 zog er nach Zürich/Schweiz und arbeitete dort als Maler, Grafiker, Architekt, Gestalter und Kunsthistoriker. Ab 1931 wandte er sich der geometrisch-konstruktiven Abstraktion zu. 1930–1962 gehörte er dem Schweizer Werkbund an. Zur Verbreitung und Anerkennung der „Konkreten Kunst“ organisierte er 1944 in Basel die erste internationale Ausstellung und gründete im selben Jahr die Zeitschrift „abstrakt konkret“. Er hatte Lehraufträge in Zürich und Hamburg und gilt als geistiger Urheber der 1951 gegründeten Hochschule für Gestaltung in Ulm, die versuchte, die Tradition des Dessauer Bauhauses fortzusetzen. 1959 und 1964 nahm er an der documenta in Kassel teil. Er gilt als ein Hauptvertreter und bedeutender Theoretiker der „Konkreten Kunst“ und als der einflussreichste Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Am 9. Dezember 1994 starb Max Bill in Berlin.

rhythmus im raum (1947-48) Kunststein, 225 cm hoch.   standort: an der alster / kennedy-brücke, hamburg – st. georg. die skulptur kam als exponat der legendären ausstellung «plastik im freien» 1953 nach hamburg. angekauft wurde sie jedoch erst 1968, als bill eine professur an der hochschule für bildende künste hamburg inne hatte. auch der „rhythmus im raum“ basiert auf dem prinzip des möbiusbandes:

Kontinuität wiederum gilt als ein Hauptwerk der Zürcher Schule der Konkreten, wobei sich der Titel in mehreren Hinsichten verstehen lässt.
Zunächst einmal beschäftige sich Bill immer wieder mit Bändern. Die Form der Endlosschleife – eine Figur fortgesetzter Bewegung – begleitete sein Werk, schon in den 1930er Jahren entstand eine Vorform der Frankfurter Skulptur, die Unendliche Schleife. Ursprünglich für eine Industrieausstellung in London entworfen, wurde ein Modell 1936 auf der Triennale di Milano ausgestellt und 1947 schließlich für die Zürcher Kantonale Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung als Skulptur von etwa drei Metern Höhe umgesetzt. Die Großplastik in Frankfurt entstand im Auftrag der Deutschen Bank und wurde 1986 aufgestellt; ihre Höhe beträgt 4,5 Meter, mit 80 Tonnen zählt sie zu den schwersten Granitskulpturen weltweit.
Die Skulptur entspricht dem Bestreben der konkreten Kunst, Formen zu entwickeln, die nicht in der Natur vorkommen. Für Bill gelingt dies etwa durch die Mittel der Rationalität und Technik: «Ich bin der Auffassung, es sei möglich, eine Kunst weitgehend auf Grund einer mathematischen Denkweise zu entwickeln» (in: Die mathematische Denkweise in der Kunst unserer Zeit, in: Werk Nr. 3, 1949). In diesem Zusammenhang ist die Endlosschleife (das «Möbiusband») eine naheliegende Antwort.
Ein interessanter Fall also – wie ausgerechnet «Kontinuität» das Vorhaben «nur ganz modern» einlöst!